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Sehenswürdigkeiten und nützliche Tipps für deine Sansibar-Rundreise

 Klar, wer an Sehenswürdigkeiten auf Sansibar denkt, denkt vermutlich erstmal an eines nämlich Strände… Glasklares Wasser, puderfeiner und schneeweißer Sand und Kokonusspalmen soweit das Auge reicht. Doch gibt es auf Sansibar noch einiges mehr zu entdecken! Auf dieser Seite nehme ich dich mit zu meinen persönlichen Highlights auf der Reise quer durch Sansibar.

Sansibar City – Stone Town

Egal ob du vorher durch Tansania gereist bist oder direkt auf die Insel fliegst: Sansibar City, die Inselhauptstadt wird vermutlich deine erste Anlaufstelle sein,  denn hier befindet sich der einzige Flughafen der Insel. Somit bietet es sich an direkt nach Ankunft den Jetlag auszuschlafen und danach die Altstadt namens Stone Town zu erkunden.
Kolonialbauten aus Korallenstein. Enge belebte Gassen. Detailliert geschnitzte Sansibar-Türen. Exotische Gewürze. Willkommen in Stone Town!
In Stone Town selbst geht es geschäftig zu, denn in den eng verwebten Gassen findet das Leben der Einheimischen statt und auch für dich  gibt es an jeder Ecke Neues zu entdecken. Du findest hier von Kunsthänderln, Souvinierläden und Restaurants alles was das Herz begehrt. Auch wirst du vermutlich die ein oder andere prunkvoll geschnitzte Tür sehen, die sogenannten Sansibar-Türen, welche den Wohlstand der darin lebenden Familie ausdrücken sollte.

Stonetown gehört seit dem Jahr 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe, jedoch sind die meisten Gebäude durch den Bau mit dem empfindlichen Korallenstein stark von der Witterung angegriffen.

Kanonen am Hafenbecken von Stone Town

Die präsenten Relikte aus der Kolonialzeit, wie die Kanonen am Hafenbecken, zeugen von der dunklen Vergangenheit Sansibars. Im 19. Jahrhundert war Sansibar nicht nur bekannt für den Gewürznelkenhandel sondern auch größter Umschlagspunkt  in Ostafrika für den Sklavenhandel. Der ehemalige Sklavenmarkt ist heute ein Museum und man kann dort die unterirdischen Bunker besichtigen in welchen hunderte Menschen unter den unwürdigsten Bedingungen zusammengefercht wurden. Die Menschenhändler bepreisten die Sklaven nach Alter und Gesundheitszustand verkauften sie dann wie Vieh auf dem Marktplatz. Heute steht genau auf diesem Marktplatz die anglikanische Kathedrale als Mahnmal. Sehr bedrückend genau an diesem Ort zu stehen und gesagt zu bekommen, dass der Sklavenhandel bis zum Jahr1930 gängige Praxis war.

Der Sklavenmarkt ist für mich ein klares Must-See! Der Eintritt kostet nur um die 5$ pro Person und ein Guide wird gestellt. Erwähnenswert ist, dass der Guide zwar eigentlich im Preis inkludiert ist, jedoch ein zusätzliches Trinkgeld für seine Führung erwartet (i.d.R. 10.000 bis 20.000 TSH).
Direkt neben dem Sklavenmarkt in Stonetown findest du den Darajani Market. Hier gibt es etliche Stände mit Gewürzen, Obst und Gemüse aber auch Stände für den alltäglichen Gebrauch für bspw. Servierten, Wasser oder Elektronik. Darüber hinaus gibt es zwei Markthallen, in denen es jeweils Fisch und Fleisch zu kaufen gibt. Hier brauchst du einen starken Magen, denn das Fleisch und der Fisch liegt dort tagsüber ungekühlt in der  schwül warmen Hitze, sodass es bestialisch stinkt und eine ganze Armada Fliegen umherschwirrt. Außer einen kurzen Blick auf die Stände habe ich es nicht mehr länger ausgehalten und bin nur kurz durchgegangen. Es empfiehlt sich früh morgens durch den Markt zu laufen, dann soll der Geruch erträglicher sein.

Mnemba Island

Von Matemwe aus erreicht man nach 30 bis 40 Minuten Bootsfahrt die kleine Insel Mnemba Island direkt vor der Küste Sansibars. Schon in Stonetown wird an jeder Ecke mit diesem Schnorchelspot geworben und auch ich wollte mir diese Erfahrung nicht entgehen lassen.
Die Tour kostet 30 US$ Dollar p.P. gekostet und inbegriffen ist eine dreißig minütige Schnorcheltour mit Guide und eine Fahrt zur nahe gelegenen Sandbank, von welcher man eine traumhafte Aussicht auf die Insel hat.
Gerade bei Mnemba Island angekommen, hatte ich das Glück, dass just in diesem Moment eine Delfinschule in Sichtweite auftauchte. Leider begann damit auch eine Hetzjagd von Touristenbooten auf die Tiere, sodass diese schnell wieder das Weite suchten. Nachdem die Delfine davon gezogen sind, ging es rein ins Wasser.
Nachdem nur ein paar Seeigeln, tote Korallen und kleinen Fischen zu sehen gab, erzählte mir der Guide während unserer Pause auf der Sandbank, dass das Riff  durch das  Dynamit-Fischen und die vielen Touristen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch wenn mein Guide die Tour super organisiert hat, war ich wegen des Riffs doch enttäuscht und kann nur empfehlen hierhin zukommen, wenn du den Blick vom Boot aus auf Mnemba Island genießen möchtest.

Jozani Forest

Im südlichen Teil der Insel liegt der einzige Nationalpark Sansibars. Der Jozani-Forest ist das letzte Waldgebiet Sansibars und die Besichtigung des Nationalpark läuft in zwei Teilen ab. Zuerst läuft man mit einem zugeteilten Guide durch den Wald und sucht die nur auf Sansibar zu findenden roten Colobus Affen. Dabei bekommt man unter anderem auch uralte und riesige Mahagoni Bäumen zu Gesicht, dessen Holz ich bislang nur aus dem Möbelhaus kannte. Ich würde dir empfehlen geschlossene Schuhe und eine lange Hose mitzunehmen, denn bis der Guide die Affen gefunden hat, geht es abseits von den Trampelfaden auch mal querfeldein durch das Unterholz. Die Affen zu sehen, war dann ein wirkliches Highlight. Die Guides geben darauf Acht, dass die Tiere nicht bedrängt werden und so kann man sie mit ein paar Metern entfernen in Ruhe beobachten
Der zweite Teil der Tour bestand aus der Besichtigung des Mangrovenwaldes. Hierhin gelangt man nach einer kurzen Autofahrt, welche im Eintritt enthalten ist. In den Mangrovenwald geht es über einen auf Stelzen gebauten Rundweg, sodass du ein gutes Stück in den Wald hineingelangst.
Besonders interessant fand ich, dass die Mangrovenwurzeln die Insel vor Bodenerosion schützen und dass das Wasser in welchem die Mangroven stehen Salzwasser ist. Viele Tiere habe ich nicht gesehen, fand der Besuch aber trotzdem interessant.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis von 12 US$ pro Person für den gesamten Aufenthalt stimmt meiner Meinung nach und ich kann einen Besuch empfehlen.

Matemwe Village & Tamani School Foundation

Durch meinen Aufenthalt in den Salama Mybunyi Bungalows und den guten Kontakten des Inhabers hatte ich das Glück einen Local kennenzulernen. Nach kurzer Zeit ergab es sich dann und mir wurde eine Führung durch Matemwe angeboten.
Das Dorfleben in Matemwe findet in Strandnähe unter Palmen statt. Zwischen den kleinen unverputzten Häusern spielen Kinder und die Erwachsenen sitzen in Grüppchen und grüßen mich im Vorbeigehen freundlich. Die Armut im Dorf wird einem direkt bewusst. Jambo erzählt, dass es in den meisten Häusern kein Strom gibt und, dass es nur zwei Wasserstellen gibt. Einen improvisierten Brunnen im Dorf, der für das Waschen, das Kochen und zum Duschen benutzt wird und einen Pipeline mit “Trinkwasser” direkt aus Stone Town. Trinkwasser in Anführungszeichen gesetzt, weil es nur für die Einheimischen wirklich trinkbar ist. Jambo erzählte, dass die Pipeline aufgrund von Wasserknappheit meist nur an zwei Tagen in der Woche Wasser liefert. Mal mehr, mal weniger – je nachdem wie viel es geregnet hatte.
Auch zeigte mir Jambo einen Haushalt mit 26  Kindern, ihren vier Müttern und einem Vater. Kinder seien in Sansibar die Lebensversicherung für ihre Eltern und durch die mangelnde medizinische Versorgung liegt wohl die Kindersterblichkeit im Allgemeinen auch einfach höher.
Besonders im Kopf geblieben ist mir, dass Jambo erzählte, dass der Zusammenhalt unter den Einwohnern sehr stark ist. Wenn er Hunger hat und seine Frau noch nicht mit dem Essen fertig ist, kann er einfach durch die Nachbarhäuser ziehen und dort wie selbstverständlich mitessen. Sansibarische Frauen sind hauptsächlich für die Kindererziehung und das Essen zuständig oder Arbeiten wenn überhaupt auf Seegras-Farmen. Alle weiblichen Hotelangestellten würden von dem Festland kommen, da Sansibari-Frauen diese Arbeiten nicht verrichten . Ein interessanter Sidefact, vor allem auch unter Berücksichtigung,  dass die Armut auf Sansibar nichts an der sehr konservativen allgemeinen Rollenverteilung ändert.
Ein Highlight auf der Matemwe Village Tour war die dortige Tamani School. Eine im Jahr 2015 gegründete Schule, welche den dort lebenden Kindern  ein grundlegende Allgemeinbildung sichern soll. Das Gute ist, dass die Familien keine Schulkosten bezahlen müssen und somit auch armen Familien Bildung für ihre Kinder sichern können. Die Schule hat derzeit rund 180 Schüler und jedes Jahr werden 30 weitere Kinder aufgenommen.
In der Schule gibt es nicht nur Klassenräume sondern auch einen Raum mit medizinischer Versorgung, einen Computerraum, eine Bibliothek und für die freiwilligen Helfer eine Unterkunft direkt neben dem Schulgebäude. Für sansibarische Verhältnisse ist die Ausstattung fast schon luxuriös und es gibt jährlich mehrere hunderte Bewerber auf die Schulplätze. Wenn du Interesse an einem Freiwilligendienst hast, dann schau doch mal hier!
Die Village Tour hat unser Guide kostenlos gemacht. Ich fand den Einblick in das authentische Leben eines Sansibaris wirklich sehenswert .Vor allem führte es mir vor Augen wie privilegiert man in der westlichen Welt lebt. Natürlich ist auch mir bewusst, dass fließend Wasser und Strom für viele Menschen noch keine Selbstverständlichkeit sind, doch damit in der Realität konfrontiert zu werden, misst dieser Tatsache auf einer ganz anderen Art Bedeutung an.

Lokale Seifenproduktion in Paje

Als es im Mahali Zanzibar ein wohlriechendes Stück Seife als Willkommensgeschenk gab, war ich direkt begeistert – genau mein Ding! Dabei duftete die Seife nicht wie die üblichen Seifen sondern würzig und intensiv – exotisch eben.
Da mich der Duft der Seife nicht mehr los ließ, fragte ich an der Rezeption des Hotels woher die Seife stammt und ob man diese nicht auch kaufen könnte. Spoiler: kann man, wird sogar im selben Ort produziert – Cool!
Wenn du in Paje bist und Düfte magst, empfehle ich dir unbedingt bei Mwani Zanzibar vorbeizuschauen. Hier werden u. a. handgemachte Seifen aus Seegras in lokaler Produktion hergestellt. Die Seifen duften so unglaublich gut nach Zimt, Nelken, Zitronengras, Kaffee usw. und waren ein gern gesehenes Mitbringsel für meine Familie. Es gibt darüber hinaus auch die Möglichkeit eine Tour durch die Produktionshalle zu bekommen, dazu kannst vor Ort einfach nachfragen. Das Seaweed Center liegt etwas abseits des Ortkerns ist, aber fußläufig mit Google Maps unter dieser Adresse zu finden.

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